Wartung der Drehleier: Wattieren der Saiten und Kolophonieren des Rades
Hallo zusammen, ich bin Claudia Elmer und freue mich, euch heute auf drehleieronline.de zwei wichtige Themen für die Wartung der Drehleier vorzustellen: das Wattieren der Saiten und das Kolophonieren des Rades. Diese Methoden sind grundlegend für die Klangqualität eures Instruments und helfen, einen schönen Ton zu bekommen.
Wattieren der der Saiten
Das Wattieren ist ein Prozess, bei dem die Saite der Drehleier neu mit Watte umwickelt wird. Dies ist wichtig, um eine saubere und klare Klangübertragung von der Saite zum Rad zu gewährleisten.
- Vorbereitung: Stellt sicher, dass eure Hände sauber und frei von Fett sind. Dies verhindert, dass Fingerfett die Saite oder das Rad rutschig machen.
- Entfernung alter Watte: Entfernt vorsichtig die alte Watte von der Saite, ohne das Rad zu berühren. Nutzt gerne dafür ein Stück Toilettenpapier als Unterlage, um das Rad zu schützen.
- Neues Wattieren: Nehmt wenig frische Kosmetikwatte. Legt das Toilettenpapier zwischen Rad und Saite, benetzt die Saite mit einem kolophoniumgetränkten Wattestäbchen. Entfernt das Toilettenpapier und legt die Watte zwischen Saite und Rad und beginnt dann die Saite Richtung Rad abzusenken und gleichzeitig zu drehen. Sofort mit dem Zeigefinger zum Körper hin fest in die Gegenrichtung wickeln, bis die Watte sich straff um die Saite gewickelt hat.
- Wiederhole das mit allen Saiten, die neue Watte benötigen.
- Dann alle Saiten aushängen und wie unten beschrieben das Rad kolophonieren, damit eventuelle Unebenheiten, die während der Wattierung entstanden sind, ausgeglichen werden können. Der Ton ist wieder gleichmäßig.
Kolophonieren des Rades
Kolophonium wird benötigt, um die Reibung zwischen Rad und Saite zu erhöhen. Durch den Widerstand wird die Saite zum Schwingen angeregt und er der Ton entsteht.
- Auswahl des Kolophoniums: Ich bevorzuge flüssiges Kolophonium, da es sich gleichmäßiger auf dem Rad verteilen lässt. Es gibt jedoch auch Kolofonium in Block- oder Pulverform, je nach euren Vorlieben.
- Auftragen des Kolophoniums: Alle Saiten werden ausgehängt. Gebt ein/zwei Tropfen Kolophonium auf ein Toilettenpapier, beginnt das Rad zu drehen und berührt das Rad, während des Drehens mit der kolophonierten Stelle des Toilettenpapiers. Dreht ein paar Runden, damit alle Stellen des Rades mit dem Kolophonium in Berührung kommen. Genauso verfahrt ihr mit einem Block Kolophonium oder dem Pulver. Wichtig ist, dass das Kolophonium gleichmäßig auf der Oberfläche des Rades verteilt wird.
- Nachpolieren: Nachdem das Kolofonium aufgetragen wurde, nutzt ein sauberes Stück Klopapier, um das Rad zu polieren. Mit dem sauberen Toilettenpapier ans Rad drücken und schnell drehen. Durch die entstehende Wärme gleichen sich eventuelle Unebenheiten aus.
Wichtige Tipps
- Regelmäßige Wartung: Wattieren und Kolophonieren sollten regelmäßig durchgeführt werden, abhängig von der Nutzungshäufigkeit und den Bedingungen, unter denen das Instrument gespielt wird.
- Wie oft ihr die Saiten wattieren müsst hängt davon ab, wie lange ihr spielt. Die Watte löst sich mit der Zeit auf. Dann wird es Zeit für neue Watte. Die blanke Saite (vor allem die mit Metall umsponnenen) kann das Rad beschädigen und es wird auch kein Ton produziert, da das Rad durchrutscht.
- Wie oft ihr kolophonieren müsst, hängt ebenfalls von der Dauer eures Spiels und auch vom Wetter ab. Ihr könnt euch daran orientieren, wenn der Ton sehr leise wird und/oder ihr den Eindruck habt, dass der Ton beim Anspielen leicht verzögert anspricht.
- Sanfte Handhabung: Seid vorsichtig beim Umgang mit dem Rad und den Saiten, um Beschädigungen zu vermeiden.
Fazit
Die regelmäßige Wartung eurer Drehleier durch korrektes Wattieren und Kolophonieren ist entscheidend für die Erhaltung eines hochwertigen Klangs. Ich hoffe, diese Tipps helfen euch, immer schöne Klänge aus eurer Drehleier zu entlocken. Falls ihr weitere Fragen habt, könnt ihr gerne ein kostenloses Erstgespräch auf meiner Webseite buchen. Ich freue mich darauf, euch zu unterstützen und eure Fragen zu beantworten. Bis bald, eure Claudia!